Blog-Layout

#6 - Umgang mit Hilflosigkeit ... z.B. in Dauer-Pandemie-Zeiten

Karolina Schuler • Jan. 30, 2022

Am Ende unserer Kräfte

Auch wenn wir tief im Herzen glauben wollen, dass in jeder Krise eine Chance verborgen liegt, daraus noch stärker und resilienter heraus zu erwachsen, sagt manchmal etwas ganz laut in uns:


“Ganz ehrlich, langsam komme ich echt an meine Grenzen!”


Lieber Mensch da draußen und liebes eigenes Gehirn: “Ich fühle dich! Das ist so nachvollziehbar! Und du bist mit diesem Gefühl bestimmt nicht allein!”


Ja, viele von uns sind nicht gerne komplett hilflos, überfordert, ohnmächtig. 


Ich auch nicht.


Wird “nach der Pandemie” alles besser, einiges leichter? 


Vielleicht. 

Bestimmt.


Was wenn wir aber nicht warten müssen, sondern jetzt schon ganz andere, lebenswichtige “Entlastungsarbeit” tun dürfen?


“Arbeit”, die zu mehr innerem Frieden, Leichtigkeit, körperlicher und mentaler Gesundheit führt.


Ja genau! Jetzt! 


Genau jetzt, wo wir diese krasse Überforderung, Ohnmacht und diesen Kontrollverlust spüren.


“Ich bin aber müde. Ganz ehrlich, das geht jetzt einfach schon zu lange. Langsam habe ich keine Lust mehr. Ich bin am Ende meiner Kräfte!”


Wer sagt das eigentlich?


Wer in dir fühlt das so stark? So stark, dass du platzen oder dich am liebsten verkriechen könntest.


Vielleicht kennst das Modell der verschiedenen Anteile in uns. Dies nutzt die Kommunikation mit unseren meist unbewussten Anteilen, u.a. sprechen psychologische Konzepte von unserem “Ego”, “Inner Child” oder verletztes inneres Kind.


Was könnte z.B. dein Ego sagen? Und was würde ein Kind sagen? Dein Kind zum Beispiel? Und was würde dein “inneres Kind” sagen?


Was kann dein Erwachsenes Ich darauf antworten?


Dies zu unterscheiden bietet so viele Chancen.

Chancen zur Ruhe zu kommen, sich Trost zu geben, wieder zu Kräften zu kommen.


Seitdem ich verstanden habe, dass es hier mehrere innere Anteile gibt in uns, die ich trennen darf, finde ich immer mehr Zugang zu einem liebevollen, klaren Umgang mit all dem Stress und Kontrollverlust. 


Wir alle haben einen inneren, verletzten Kind Anteil in uns, der gesehen und gehört werden will.


Diesen Anteil kannst du dir wie ein Kind, vielleicht wie dein Kind vorstellen. Das bist du als Kind mit all die Erfahrungen aus der Vergangenheit und Prägungen aus deiner Kindheit.


Und obwohl wir jetzt alle “groß” sind, zeigen sich diese Prägungen besonders auch dann, wenn wir unangenehme, unerwünschte, intensive Gefühle aufgrund von äußerem Stress erleben.


Wir wählen - aus diesem Dauer-Fight & Flight-Modus heraus - gewohnte Muster, vermeintliche, früher sicherlich sinnvolle Schutzstrategien im Umgang damit, z.B. Perfektion, Anstrengung, auf taub schalten, Wut, auf Widerstand gehen, dagegen kämpfen. 


Bis wir irgendwann erkennen, dass es dadurch nur noch schlimmer wird.


Doch wie steigen wir jetzt aus aus diesen Mustern?


Der erste Schritt ist es, überhaupt wahrzunehmen, dass das eines unser Muster ist.


Bewusst verstehen.


Bewusst Zeuge werden, wenn es uns mal wieder passiert.


Und dann klar sehen, wer hier eigentlich im Innern redet.


Und dann?


Was wenn wir unser inneres Kind ab und zu wirklich mal so umarmen würden wie unser echtes Kind? 


Fühl dich umarmt,

Deine Karo


@Foto von
Josh Willink von Pexels



von Karolina Schuler 25 März, 2023
Was wir mehr brauchen für eine gelungene Co-Creation
von Karolina Schuler 07 Dez., 2021
Fünf Strategien für verlässlich mehr Energie, Leichtigkeit und Freude
von Karolina Schuler 04 Okt., 2021
Warum einfach positiv denken nichts bringt 
von Karolina Schuler 23 Sept., 2021
nach der Waschmaschine ist vor der nächsten Waschmaschine ...
von Karolina Schuler 23 Sept., 2021
Perfekte working mums & dads, super erfolgreich im Job und im Bett und natürlich nie müde. Also ich kenne von der Sorte niemanden.
von Karolina Schuler 23 Sept., 2021
Klar wäre das schön, wenn es hier eine Art „Zaubertrank“ gäbe für ewiges Glück, Resilienz und Erfolg. Besonders in der Rush Hour des Lebens oder in anderen stressigen Zeiten wünschen wir uns das doch gelegentlich. Gibts aber nicht. Oder doch?
Share by: