Blog-Layout

#4 - Think positive_So ein Quatsch!

Karolina Schuler • Okt. 04, 2021

Warum einfach positiv denken nichts bringt

Alles geht drunter und drüber. In dieser krassen Rushhour des Lebens. Nachtaktives Kleinkind, neuer Kindergarten und gleichzeitig Reentry im Job.

Und das wäre mal nur ein Szenario, an das ich mich noch gut erinnere. Von wegen immer strahlende Eltern und glückliche Kinder wie auf Werbeplakaten 😩.


Was da auf jeden Fall noch nie geholfen hat, ist ein krampfhaftes, "krank" positives Denken!


Bis, ja bis ich begriffen habe, was stattdessen funktioniert und wie das - zumindest für mich - gehen kann.


Einstein hat mal gesagt: "Wenn wir schon denken, warum nicht gleich positiv!" Ja, wenn das mal so einfach wäre. Und vor allem, wie kann das funktionieren in "ehrlich, glaubwürdig und nützlich"?


Es hat viele Jahre gebraucht bis ich wirklich begriffen habe, dass es da eine Art inneren Mitbewohner in mir gibt, der einfach ständig plappert und zu allem etwas zu sagen hat - oft kritisch. Kennst Du auch diesen Mitbewohner?

Nicht immer aber recht oft ist es eine Art Sender namens „Bullshit FMS“!😜


So gut wie täglich versuche ich vor dem Einschlafen einfach liebevoll zu diesem Sender zu sagen: „Ach krass, da sind ja sooooo viele Gedanken. Positive, negative, einfach ziemlich viele! Wie wäre es, wenn ich die jetzt mal nicht weiter verfolge.“ Und dann achte ich für ne Weile nur auf meine Sinneswahrnehmungen, was ich höre, spüre etc. Und zack bin ich eingeschlafen. 

Meistens zumindest 😘.


Manchmal bin ich aber schon auch ein wenig schockiert über die hohe Kompetenz meines & unseres Verstandes, unentwegt zu reden und mir allen möglichen Stress, Zweifel und Druck einzureden.


Und das wirklich faszinierende ist, dass die Intensität dieses gefühlten Stresses (bei mir zumindest) so was von überhaupt nicht und noch nie damit zusammen hing, was ich gerade objektiv alles im Außen zu bewältigen hatte. Heißt, es war völlig egal ob ich gerade ein Kind oder bereits vier hatte. Es war völlig unabhängig vom Grad meiner beruflichen Verantwortung bzw. des anstehenden Arbeitspensums.

Dieser „Bullshit“ Sender aus meinem Innern ist einfach grundsätzlich da. Und er hat einfach immer solange etwas zu sagen, solange ich es zulasse und ihm glaube.


Welche Wege kennst Du, diesen inneren Kritiker, Zweifler, Kommentator zu beruhigen, mal auf stumm zu schalten, nicht allzu ernst zu nehmen?

Und by the way, wir müssen ja nicht gleich überengagiert, krampfhaft nur positiv denken. Der Game Changer wäre ja schon mal, das kritische Geplapper nicht wirklich ernst zu nehmen. Oder?


Mir hat dabei z.B. das lange „Muskeltraining“ auf der Yoga Matte und beim Meditieren geholfen, all meine Gedanken und Gefühle erstmal immer „nur“ „gleichmütig“ beobachten zu lernen. Also mit „gleich viel Mut“ fürs Positive wie fürs Negative, fürs Einatmen & Ausatmen, für Anspannung & Entspannung, fürs Reinlassen von Infos und Eindrücken und fürs Loslassen derselben. Manchmal hilft auch singen 😎, Sex 😍, Tischtennis spielen, Eisbaden 😂 oder sonst wie die Zeit im Flow vergessen. Auf jeden Fall - völlig egal wie - aus unserem Kopf in unseren Körper kommen.


Warum sage ich das? Um dich zu ermuntern, das jedes mal zu feiern, wenn es dir mal wieder gelungen ist, deine negativen Gedanken einfach nur zur Kenntnis zu nehmen und dann ziehen zu lassen. Und wer weiß, vielleicht hast du dann ja ganz einfach Lust, dort einen kleinen, schönen, positiven, nützlichen Gedanken entstehen zu lassen? Völlig natürlich, absolut echt.


Und eins kannst du mir glauben, gerade in der Rushhour des Lebens mit Kindern und Beruf ist diese Fähigkeit Gold wert! Und das sogar, wenn du eigentlich eine gesunde Skepsis dem reinen, positiven Denken gegenüber vertrittst. Vielleicht ermuntern dich meine Worte, es doch mal so zu probieren, auf diese echte, auf deine ganz eigene Art.


Und geb` bloß nicht auf beim Üben 😜!

Bis heute gibt es Momente, in denen ich mich wirklich bewußt daran erinnern darf, Gedanken & Gefühle (erst recht die zweifelnden oder gestressten) „einfach nur“ zur Kenntnis zu nehmen.


Manchmal darf auch etwas kurz gefühlt werden. Und ich habe lange gebraucht, bis ich verstanden habe, dass etwas "nur" wahrzunehmen und zu fühlen absolut nicht das ist, was ich früher noch ständig gemacht hätte mit der Hoffnung auf eine Lösung - nämlich NACHDENKEN. Durch reines Zerdenken, bin ich noch nie was losgeworden, geschweige denn dass irgendwas besser danach war.


So und deshalb ist es wie ich finde auch grundsätzlich eine völlig feine Option, immer wieder zu wählen, Deinen Erfahrungen eine positive Bedeutung zu geben. Jawohl!


Wie siehst Du das?


Bis ganz bald, Deine Karo


von Karolina Schuler 25 März, 2023
Was wir mehr brauchen für eine gelungene Co-Creation
von Karolina Schuler 30 Jan., 2022
Am Ende unserer Kräfte
von Karolina Schuler 07 Dez., 2021
Fünf Strategien für verlässlich mehr Energie, Leichtigkeit und Freude
von Karolina Schuler 23 Sept., 2021
nach der Waschmaschine ist vor der nächsten Waschmaschine ...
von Karolina Schuler 23 Sept., 2021
Perfekte working mums & dads, super erfolgreich im Job und im Bett und natürlich nie müde. Also ich kenne von der Sorte niemanden.
von Karolina Schuler 23 Sept., 2021
Klar wäre das schön, wenn es hier eine Art „Zaubertrank“ gäbe für ewiges Glück, Resilienz und Erfolg. Besonders in der Rush Hour des Lebens oder in anderen stressigen Zeiten wünschen wir uns das doch gelegentlich. Gibts aber nicht. Oder doch?
Share by: